Lern-Fair News
Finde heraus, was wir vorhaben
Wir von Lern-Fair erweitern ständig unsere Bemühungen um Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder. Hier kannst du sehen, was wir schon alles gemacht haben - klick dich durch unseren großen Ressourcenpool und lass dich von unseren Blogartikeln überraschen.
Wo finde ich denn...
Wo finde ich denn...
…Ideen für den Unterricht, Lehrmaterialien, Bildungsangebote oder Studientipps? Diese Frage stellt sich sicherlich jede:r einmal, der:die sich in der Lehrer:innenausbildung befindet, bereits im Schuldienst ist oder den Kindern einfach nur zu Hause helfen möchte. Auch wir werden von unseren ehrenamtlichen Studierenden oft gefragt, wo sie passende Materialien für ihr Tutoring mit Schüler:innen finden. Dieser Beitrag zeigt dir einige Möglichkeiten dazu.
Eine sehr gute Quelle zur Suche ist der Deutsche Bildungsserver (zu finden unter bildungsserver.de) .Der Bildungsserver ist eine Metasuchmaschine rund um das digitale Bildungsangebot in Deutschland. In den verschiedenen Rubriken findet der:die Leser:in Hinweise über die Struktur des deutschen Bildungssystems oder z.B. Informationen zu Bildung und Erziehung im Elementarbereich. Im Bereich Schule gibt es Unterrichtsmaterialien, Lehrpläne und Dossiers zu aktuellen Themen, Informationen und Materialien zur beruflichen Bildung, zur Hochschulbildung, zur Erwachsenenbildung, Förderpädagogik und Sozialpädagogik. Ergänzt werden diese Bereiche durch Webdossiers und Materialien zur Bildungsforschung und Bildung weltweit.
Dieses Angebot wird außerdem durch die Vernetzung mit den Landesbildungsservern der einzelnen Bundesländer und weiteren interessanten Bildungsangeboten, die online zur Verfügung stehen, erweitert. Die Landesbildungsserver sind ähnlich aufgebaut wie der Deutsche Bildungsserver, wobei sich hier aber noch viele länderspezifische Details für den Bildungsbereich finden lassen. So bietet der Landesserver NRW beispielsweise Zugang zu den Bildungsmediatheken der einzelnen Kreise und kreisfreien Städte Nordrhein-Westfalens.
Weiterhin findet man auf der Website Hinweise zu bildungsrelevanten Veranstaltungen, die online, in Präsenz oder über andere Medien präsentiert werden. Ein breitgefächerter Stellenmarkt mit Angeboten aus dem Bildungsbereich ergänzt das Angebot zusätzlich.
Neben diesem sehr hilfreichen Angebot, sei auch auf die Suchmaschine „Elixier“ verwiesen, die ebenfalls auf dem Bildungsserver verlinkt ist. Hier sind etwa 50.000 redaktionell ausgewählte und geprüfte Bildungsmedien zu finden, die sich besonders für den Schulunterricht eignen. Arbeitsblätter, Unterrichtseinheiten, Bilder, Audio- und Videomaterial finden sich hier genauso wie Selbstlernmaterialien und Schulsoftware zum Download.
Zu erwähnen ist auch noch der Link zu „Lesen in Deutschland“, der wichtige Hilfen und Ideen zur Leseförderung bietet. Auf dieser Website findest du sowohl hilfreiche Informationen zu Leseempfehlungen oder Fortbildungen, als auch weitere nützliche Links!
Natürlich gibt es noch viele weitere interessante Links rund um das Thema Bildung, die aber hier nicht alle aufgezählt werden können. Schaut also einmal selber beim Bildungsserver vorbei, wenn ihr Euch für Bildung und Pädagogik interessiert oder einfach nur Anregungen für den Unterricht oder das Studium sucht.
Wann gilt man als bildungsbenachteiligt?
Wann gilt man als bildungsbenachteiligt?
Die Bezeichnung “bildungsbenachteiligt” wird sehr gerne in verschiedenen Kontexten verwendet. Aber was bedeutet das eigentlich genau? Per Definition gelten Gruppen im Bildungssystem als bildungsbenachteiligt, wenn diese eine geringere Möglichkeit haben, ihr Bildungsziel zu erreichen, als eine andere. Meistens bezeichnet man damit die verschiedenen Chancen, die bestimmte Personengruppen aufgrund ihres Geschlechtes oder geringer ausfallender persönlicher, sozialer, finanzieller und kultureller Ressourcen beim Erwerb von Bildung haben
1. Einer der bedeutendsten Faktoren, die sich auf den Bildungserfolg auswirken, ist der familiäre Hintergrund. So ist zum Beispiel in zahlreichen Studien erwiesen, dass Schüler:innen mit Migrationshintergrund an den deutschen Schulen einen geringeren Erfolg haben als diejenigen ohne. So sind die Noten im Schnitt schlechter, die Schule wird häufiger ohne Abschluss verlassen und es muss häufiger eine Klasse wiederholt werden. Aber hier müssen wir genauer hinschauen. Es reicht nicht, einen Migrationshintergrund per se mit schlechteren Chancen in Verbindung zu setzen. Wenn der sozioökonomische Hintergrund der Schüler:innen mit Migrationshintergrund dem ihrer Mitschüler:innen entspricht, dann schneiden die Schüler:innen keineswegs schlechter ab. Auch sind Schüler:innen aus Osteuropa und Asien statistisch gesehen in unserem Schulsystem sehr erfolgreich.
2. Die Bundeszentrale für politische Bildung identifiziert vier Faktoren im nationalen Bildungsbericht von 2010 für Bildungsbenachteiligung. Wenn mehr als einer dieser Faktoren zutrifft, gilt man als bildungsbenachteiligt:
- geringes Einkommen oder Arbeitslosigkeit der Eltern
- schwierige Wohnverhältnisse, die ungünstige Lernumgebungen schaffen
- Benachteiligungen im Zusammenhang mit Migrationshintergründen
- Aufwachsen bei nur einem Elternteil
Mehr als jedes vierte Kind in Deutschland (28%) ist von mindestens einer sozialen, kulturellen oder finanziellen Risikolage betroffen, die sich negativ auf den Bildungserfolg auswirken kann. Das hierarchisierende Schulsystem reproduziert schon bestehende Ungerechtigkeiten zusätzlich, anstatt sie auszugleichen
3. So erhalten beispielsweise Kinder aus sozial schwachen Elternhäusern bei gleicher Leistung seltener eine Übergangsempfehlung für einen Bildungsgang, der zum Abitur führt. Auch mit bestandenem Abitur fangen Kinder aus bildungsfernen Haushalten seltener ein Hochschulstudium an. Zusätzlich findet die Entscheidung für einen weiterführenden Schulweg nach der Grundschule (meistens nach 4 Jahren) schon sehr früh statt. Viele Fähigkeiten der Schüler:innen bilden sich aber erst später aus und so werden einige Schüler:innen einer für sie unpassenden Schulform zugeordnet, in der sie ihr volles Potential kaum ausschöpfen können. An allen Gelenkstellen des Bildungssystems findet also eine sozial geprägte Selektion der Schüler:innen statt.
4. In vielen Ländern findet die Aufteilung im Bildungssystem später statt. In Schweden ist der Übertritt auf das Gymnasium z.B. erst nach der 10. Klasse, also mit ca. 16 Jahren möglich.
5. So haben die Schüler:innen länger die Möglichkeit, gemeinsam zu lernen und spezialisieren sich erst später, wenn sie mehr Erfahrung haben und ihre Stärken kennen. Auch ein fairer Zugang zu außerschulischen Bildungsangeboten kann helfen, bildungsbenachteiligten Schüler:innen gleiche Chancen zu bieten. Genau dafür setzen wir uns bei Lern-Fair ein!
Möchtest du aktiv etwas gegen Bildungsungerechtigkeit tun? Dann schau doch mal bei Lern-Fair vorbei. Bei uns kannst du auf digitalem Weg bildungsbenachteiligte Schüler:innen beim Lernen unterstützen und ihre Chancen auf einen guten Schulabschluss und einen sicheren Job erhöhen.
Literaturquellen zum Nachlesen:
1 Definition Bildungsbenachteiligung: https://dewiki.de/Lexikon/Bildungsbenachteiligung (Stand 19.11.2022)
2 Migrationshintergrund – eine Bildungsbenachteiligung? https://www.fes.de/themenportal-bildung-arbeit-digitalisierung/bildung/artikelseite-bildungsblog/migrationshintergrund-eine-bildungsbenachteiligung (Stand 19.11.2022)
3 Zur Zielgruppe der sogenannten "bildungsbenachteiligten" Jugendlichen https://www.bpb.de/lernen/angebote/planspiele/266236/zur-zielgruppe-der-sogenannten-bildungsbenachteiligten-jugendlichen/ (Stand: 20.11.2022)
4 Wie gerecht ist das Schulsystem? Kinder aus armen Familien werden nach wie vor benachteiligt – ein Debattenbeitrag https://www.news4teachers.de/2019/01/wie-gerecht-ist-das-schulsystem-kinder-aus-armen-familien-werden-nach-wie-vor-benachteiligt-ein-debattenbeitrag/ (Stand: 20.11.2022)
5 Internationale Bildungssysteme https://www.lern-fair.de/blog-posts/internationale-bildungssysteme (Stand 20.11.2022)
Baustelle Bildungs(un)gerechtigkeit in Deutschland
Baustelle Bildungs(un)gerechtigkeit in Deutschland
Je nach Land wachsen Kinder mit unterschiedlichen Chancen auf gute Bildung auf. Aber auch in wohlhabenden Staaten ist Bildungsgerechtigkeit nicht immer garantiert. Eine UNICEF-Studie mit dem Titel „Ein unfairer Start ins Leben“ aus dem Jahr 2018 zeigt, dass Deutschland großen Aufholbedarf hat: In der Bildungsgerechtigkeit sind wir im direkten Vergleich mit den anderen Industrienationen nur auf Platz 23 von 41. Unteres Mittelfeld.
Obwohl Bildungs(un)gerechtigkeit vor allem durch die Corona-Pandemie und den dadurch bedingten Schulschließungen zum Thema wurde, ist diese Problematik in keinster Weise neu entstanden. Schon vor Corona gab es einen messbaren Rückgang der Kompetenzen bei Schüler:innen. Nach einer Studie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) können rund 1/5 der Viertklässler nicht richtig lesen, haben 1/3 große Probleme mit der Orthografie und in Mathematik haben rund 21% nicht die erwünschten Fähigkeiten.
Allerdings hat die Corona-Krise diesen Trend verstärkt. Nach Schätzungen von befragten Lehrkräften sind über 25% der Schüler:innen an Grund-, Haupt-, Real- und Gesamtschulen technisch nicht ausreichend ausgerüstet, um während der Schulschließungen am digitalen Unterricht teilnehmen zu können. In Gymnasien fällt diese Zahl etwas niedriger aus, da die Kinder und Jugendlichen hier meist aus bildungsnahen Familien kommen, die über bessere Ressourcen verfügen. Dasselbe gilt für das Thema Hilfestellung von den Eltern. Und hier fängt die Spirale der sozialen Ungleichheit an: Schüler:innen, die aufgrund mangelnder technischer Ausstattung gar nicht oder nur ansatzweise am Fernunterricht teilnehmen können, fallen immer weiter zurück. Wenn die Eltern dann nicht in der Lage sind, diesen Nachteil auszugleichen und ihre Kinder beim Lernen zu unterstützen, wird es schwierig, diese Lernrückstände aufzuholen. Die Bildungsungleichheit wird somit immer größer.
Um dieser Bildungsungerechtigkeit entgegenzusteuern, setzt sich Lern-Fair aktiv dafür ein, dass jedes Kind, ganz gleich welchen sozialen, kulturellen oder finanziellen Hintergrunds, die gleichen Chancen auf Bildung hat. Hierfür haben wir verschiedene Programme ins Leben gerufen. Schüler:innen jeder Altersstufe können sich über Lern-Fair Now und Lern-Fair Plus für kostenlose 1:1 Unterstützung, Hausaufgabenbetreuung und Gruppennachhilfe anmelden. Da die Nachfrage das Angebot übersteigt, freuen wir uns jederzeit über neue ehrenamtliche Helfer:innen, die Lust haben, mit nur 1 Stunde pro Woche die Welt ein Stück zu verbessern!
Quellen:
Maja teilt ihre Erfahrungen zu Lern-Fair Plus⁺
Maja teilt ihre Erfahrungen zu Lern-Fair Plus⁺
Hi, ich bin Maja und nehme am ersten Durchgang von Lern-Fair Plus teil. Ich bin 22 Jahre alt, Studentin im sechsten Bachelorsemester und studiere in Erfurt an der Universität Grundschullehramt.
Was ich anfangs über Lern-Fair Plus⁺ dachte
Ich habe von Lern-Fair über eine Freundin erfahren und war erst skeptisch, da es neben der Nachhilfetätigkeit an sich auch noch um unsere persönliche Weiterbildung geht und ich zuerst keine Lust hatte, noch eine Stunde wöchentlich zu investieren. Allerdings hat sich meine Meinung dahingehend nach dem Kick-Off Wochenende schlagartig geändert. Ich habe mich sehr gefreut, die neu gewonnenen Kontakte in den Meetings (wenn auch leider nur online) wiederzusehen und auch unsere Dungeons-and-Dragons-Runde, die sich auf dem Kick-Off gefunden hat, trifft sich fast jede Woche nach den Lern-Fair Meetings.
Die Online-Meetings sind stark auf unsere Interessen ausgelegt und auch für unser weiteres Privat- bzw. Berufsleben eine Bereicherung. Da ich Lehrerin werden möchte, ist die Nachhilfe allein schon eine gute Übung für mich, aber in den Workshops sowohl auf dem Kick-Off als auch in den wöchentlichen Meetings, kann ich noch so viel mehr mitnehmen.
Warum ich mich für Lern-Fair Plus⁺ beworben habe
Ich habe mich bei Lern-Fair Plus beworben, weil ich den Gedanken des Projektes - bildungsbenachteiligte Schüler:innen zu unterstützen - auch als zukünftige Lehrerin nur gutheißen kann. Ich habe vorher noch nie wirklich darüber nachgedacht, was mit Kindern passiert, die keine optimale Ausgangslage zum Lernen haben, sei es aufgrund von finanziellen, herkunftstechnischen oder anderen Gründen. Durch das Projekt habe ich das Gefühl, mehr auf solche Situationen sensibilisiert zu sein.
Ein zweiter Grund für meine Anmeldung war außerdem die gute Übung für meinen späteren Beruf. Mit meiner Nachhilfeschülerin kann ich klein anfangen und mich in verschiedenen Lehrmethoden erproben. Außerdem finde ich mich langsam in meiner Lehrerrolle zurecht – hatte ich ja vorher nur die Schülerperspektive.
Was mir an Lern-Fair Plus⁺ besonders gefällt
Mir gefällt besonders die Wertschätzung, die uns vom Team vermittelt wird und die wir auch ausdrücklich an alle Beteiligten weitergeben sollen. Alle begegnen sich mit viel Respekt und Verständnis. Außerdem sehe ich bei allen Begleiter:innen, die ich kennenlernen durfte, die Begeisterung und den Eifer, mit dem sie bei der Lernunterstützung agieren, was mich und hoffentlich auch alle Schüler:innen des Programms sehr motiviert.
Der erste Lern-Fair Plus Durchgang war eine Erweiterung des ursprünglichen Gedankens auf eine persönlichere Ebene. Die Lernpartnerschaften sind viel individueller auf die Beteiligten zugeschnitten und unterstützen auch die Begleiter in ihrer Tätigkeit. Das Programm ist schon ziemlich gut durchdacht, dafür dass es quasi der prototypische Durchlauf war. Ich hatte nie das Gefühl, allein zu stehen oder mich an niemanden wenden zu können. Wenn ich Fragen oder Probleme hatte, war immer jemand vom Team für mich da. Auch in den Peer-to-Peer-Calls konnten wir uns über unsere Erfahrungen und Sorgen (nicht nur hinsichtlich der Nachhilfe) austauschen, was immer sehr gutgetan hat.
Zur ersten Fokuswoche „Lernen lernen“ habe ich sogar einen Kurs angeboten und habe mich sehr über das Interesse der Teilnehmer:innen gefreut. Das Feedback vom Team war ebenfalls positiv, obwohl ich anfangs sehr aufgeregt war.
Warum ich das Programm weiterempfehlen würde
Ich kann nur jedem weiterempfehlen, der die Zeit, Geduld, persönlichen Voraussetzungen und das Bedürfnis, benachteiligten Kindern Lernunterstützung zu geben, hat, sich bei Lern-Fair zu bewerben und mit gutem Gewissen die Welt der betroffenen Schüler:innen positiv zu beeinflussen.
Lern-Fair und Lern-Fair Plus sind einzigartige Vorreiterprogramme auf ihrem Gebiet. Das Team und die Idee haben meine größte Anerkennung und Wertschätzung!
Die nächste Lern-Fair Plus Kohorte startet bald.
Sarah teilt ihre Erfahrungen zu Lern-Fair Plus⁺
Sarah teilt ihre Erfahrungen zu Lern-Fair Plus⁺
Mein Name ist Sarah, ich bin 23 Jahre alt und studiere Englisch und Italienisch an der Universität Heidelberg. Ich begeistere mich allgemein immer wieder für die verschiedensten Sprachen, lerne zurzeit Koreanisch und Türkisch im Alleingang und finde es super spannend, dabei die besten Lernmethoden für mich zu entdecken.
Somit bin ich auch oft im digitalen Bereich unterwegs, da es sich teilweiseetwas schwierig gestaltet, einfach mal so in das entsprechende Land zu kommen. Duolingo, YouTube und verschiedene andere Plattformen im Internet halfen mir dabei, jegliche Information zu erhalten, die ich benötigte. Ganz besonders spannend finde ich das Einbinden von eben jenen digitalen Medien und Programmen wie Sprachenlern-Apps oder weiteren Hilfsmitteln im Unterricht. Meiner Meinung nach hat der digitale Fortschritt noch längst nicht den Höhepunkt erreicht und um immer aktuellen und abwechslungsreichen Unterricht bieten zu können ist die digitale Seite der Bildung ein unverzichtbares Instrument.
Wie ich auf Lern-Fair Plus⁺ aufmerksam wurde
Das Lern-Fair Plus Programm habe ich nur durch Zufall entdeckt, ich kannte die Organisation zwar schon seit Beginn 2020, jedoch fehlte mir die Zeit mich schon vorher ehrenamtlich zu engagieren. Dennoch fand ich das Konzept bildungsbenachteiligten Schüler:innen vor allem in solch schwierigen Zeiten wieder Corona-Pandemie ausreichend und persönliche Unterstützung zukommen zulassen eine sehr fortschrittliche und noble Tat. Durch meine Universität wurde ich dann auf das Praktikumsangebot aufmerksam, zu welchem ich mich dann auch bewarb und erfreulicherweise angenommen wurde. Was ich in jenen 6 Monaten gelernt und erfahren habe versuche ich nun in ein paar Worte zu fassen, um dem Ganzen einen gebührenden Abschluss meinerseits zu geben.
Wie ist Lern-Fair Plus⁺ aufgebaut?
Das Programm an sich war gut durchstrukturiert, spannend gestaltet und mit viel Abwechslung und Spaß gefüllt. Durch die teilweise wöchentlichen Workshops konnte ich in vielen Bereichen der Lehre wie zum Beispiel das Betreuen von Schüler:innen bei Hausaufgaben oder der Vorbereitung auf Klausuren Signifikantes lernen. Aber auch das Zwischenmenschliche der Lehrer:innen-Schüler:innen-Beziehung kam nicht zu kurz in Hinblick auf die regelkonforme Kommunikation und das, vor Allem mir sehr wichtige, persönliche Dilemma zwischen großer Empathie zu jedem einzelnen Schützling und der gleichzeitigen Professionalität. Der Fokus lag aber nicht nur auf den Schüler:innen selbst sondern auch unsere eigene Fort- und Weiterbildung wurde durch zahlreiche Peer-to-Peer Calls sowie anderweitige Zusammenkünfte unterstützt. So konnte ich mich mit Gleichgesinnten und Menschen vom Fach über Problembereiche wie Unterrichtsvorbereitung, Ressourcen- und Zeitmanagement sowie meine eigenen Stärken und Schwächen unterhalten und über diese reflektieren.
Einen Vortrag den ich persönlich sehr spannend und hilfreich fand war das Lerntagebuch, welches Lernfortschritte und Details der einzelnen Schüler:innen festhalten sollte und ihnen und der Lehrperson somit einen genauen Überblich über Lerninhalte und Entwicklung des Einzelnen ermöglichte. Durch diesen Gedankenanstoß sah ich mich auch in meine Zeit als Schülerin zurückversetzt, in der es mir teilweise schwer gefallen ist mir vorzustellen, dass ich jegliche Fortschritte in dem einzelnen Fach machte. Durch das schriftliche Festhalten kann man sich jedoch besser vor Augen führen von welchem Standpunkt man angefangen hat und wo man sich zum jetzigen Zeitpunkt befindet.
Was mir an Lern-Fair Plus⁺ besonders gut gefallen hat
Besonders gefallen hat mir die Balance aus Zusammengehörigkeitsgefühlinnerhalb der Community, Erreichbarkeit der Tutor:innen und der Hilfsbereitschaft der einzelnen Mitglieder. Man hat wirklich gemerkt, dass dieses Projekt von allen zusammen kreiert wurde und jeder seinen Teil dazu leisten konnte. Es wurden Arbeitsblätter ausgetauscht, Tipps für den Unterricht selbst gegeben aber auch Empfehlungen für andere Programme zur Weiterbildung, Podcasts und TED-Talks, welche schon besprochene Thematiken nochmal aufgriffen, geposted. Die Peer-to-Peer Calls verbanden uns noch weiter und boten eine willkommene Abwechslung unter Gleichaltrigen zum tristen Studienalltag.
Warum ich Lern-Fair Plus⁺ weiterempfehlen würde
Ich würde jedem das Programm ans Herz legen der sich fort - und weiterbilden möchte, sei es im digitalen Bereich der Bildung, im allgemeinen Fokus auf unsere Schüler:innen oder im zwischenmenschlichen und persönlichen Bereich. Durch die letzten 6 Monate konnte ich mir persönlich vieles aneignen, habe aber auch hoffentlich dem einen oder anderen Kind die Chancen auf einen besseren Bildungsabschluss ermöglichen können.
Du möchtest mehr Informationen zum Programm erhalten?
➡️ Hier kannst du dich informieren.
Kritik am Lehramtsstudium
Kritik am Lehramtsstudium
"Mein Lehramtsstudium kurz zusammengefasst: Ich lerne im Frontalunterricht, wie schlecht Frontalunterricht ist und muss dann auswendig lernen, wie schlecht auswendig lernen ist" so lautet ein viel zitierter Post einer Lehramtsstudentin in dem sozialen Netzwerk Jodel. Auch über andere soziale Medien wird der Post innerhalb weniger Stunden geteilt, geliked und kommentiert (Jensen, 2018).
Aber wie viel sagt das eigentlich über das Lehramtsstudium aus? Kritisiert wird vor allem die mangelnde Praxisnähe und der fehlende Bezug zum eigentlich Schulalltag. Ein kurzer Blick in die Prüfungsordnung für Grundschullehramt der Universität Münster bestätigt diesen Eindruck: Der bildungswissenschaftliche Teil des Bachelorstudium umfasst lediglich 44 von 180 Leistungspunkten (Universität Münster, 2018). Das restliche Studium besteht aus Fachmodulen in Mathematik, Deutsch und einem Wahlfach. Dabei stellt sich natürlich die Frage, ob es wirklich notwendig ist, dass die zukünftigen Grundschullehrer:innen eine detaillierte Einführung in die Mathematik bekommen, welche fachlich weit über das Wissen vom Abitur hinausgeht, oder ob es nicht sinnvoller wäre den Fokus mehr auf didaktische Vermittlung von einfachsten Grundlagen beim Rechnen legen würde. Auch Praxissemester für reale Einblicke in den Schulalltag werden kaum angeboten, lediglich ein Pflichtpraktikum muss absolviert werden. So liegt es an den Studierenden selbst sich in freiwilligen Praktika oder in Freiwilligen Sozialen Jahren fortzubilden. Ein in NRW eingeführtes Orientierungspraktikum soll Abhilfe schaffen, doch Professor Erich Thies, ehemaliger Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, findet dies immer noch zu wenig. „Wenn angehende Lehrer erst im Referendariat merken, dass sie für den Lehrerberuf ungeeignet sind, dann ist es zu spät“, erklärt Ulrike Kegler (Leiterin der mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichneten Montessori-Oberschule in Potsdam) (vgl. Heinemann: 2011).
Ein Lehramtsstudium ist an den jeweiligen Wissenschaftsdisziplinen ausgerichtet. Doch reicht es aus, sich in der jeweiligen Fachdisziplin auszukennen? Wäre es nicht viel wichtiger, die Pädagogik in den Vordergrund zu stellen? So wären angehende Lehrkräfte viel geschulter im Umgang mit Konflikten, Mobbing und Disziplinproblemen, eben dem Schulalltag (vgl. Heinemann: 2011).
Wenn es dir auch so geht und du denkst, dass das Lehramtsstudium zu theoretisch ist, dann schau doch mal bei unserem Programm Lern-Fair Plus vorbei. In diesem Programm speziell für Lehramtsstudierende wirst du über ein halbes Jahr von unseren erfahrenen Mentor:innen in spannenden und praxisbezogenen Seminaren begleitet. Und das Beste: Du setzt dich zusätzlich für Chancengerechtigkeit ein, indem ein bildungsbenachteiligtes Kind über den Programmzeitraum digital begleitest und beim Lernen unterstützt. So kannst du schon im Studium wertvolle Praxiserfahrung sammeln. Neugierig? Dann bewirb dich unter https://www.lern-fair.de/helfer/plus# bis zum 23.09.2022.
Quellen/Literatur zum Nachlesen:
Heinemann, K.-H. (2011) ‘Fachwissen allein reicht nicht’, Deutschlandfunk. Verfügbar unter: https://www.deutschlandfunk.de/fachwissen-allein-reicht-nicht-100.html.
Jensen, M. (2018) ‘“Ich verstehe, dass so viele das Studium abbrechen”’, Spiegel Panorama. Verfügbar unter: https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/lehrermangel-lehramtsstudenten-ueber-maengel-im-studium-a-1227725.html.
Universität Münster (2018) Prüfungsordnung für das bildungswissenschaftliche Studium zur Rahmenordnung für die Bachelorprüfungen innerhalb des Studiums für das Lehramt an Grundschulen an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Wie lernt man effizienter?
Wie lernt man effizienter?
Wusstest du schon, dass Studien wie die Pisa-Studie 2000 belegen, dass man durch wirkungsvolle Lernstrategien, Motivation und Selbstvertrauen Inhalte nachhaltig behalten kann? Dabei steht im Bericht der OECD, dass die Schüler:innen, welche genau diese Einstellung zum Lernen haben, bessere schulische Leistungen erzielen. Aus diesem Grund ist es gerade umso wichtiger Schüler:innen das „Wie des Lernens“ zu vermitteln. (vgl. Bericht der OECD, 2003)
In diesem Beitrag stellen wir dir drei Lern-Techniken vor, mit denen du ganz easy Inhalte lernen kannst – als Schüler:in, Student:in oder Lehrer:in! Denn zu einem effektiven und nachhaltigen Lernen gehört nicht nur ein aufgeräumter Arbeitsplatz, gute Lichtverhältnisse und möglichst wenige äußere Einflüsse, sondern vor allem auch ein gutes Zeitmanagement. Folgende Techniken zeigen dir Möglichkeiten, wie du diesen entscheidenden Punkt effektiv anpacken kannst.
Die Pomodoro Technik
Die Pomodoro Technik dient dazu, deine geistigen Phasen immer auf der Höhe auszunutzen und es möglichst zu vermeiden, dass das Effizienz-Level durch Überbeanspruchung abnimmt! Dabei arbeitest du in Blöcken: Ein Block umfasst 25 min Arbeitsphase und 5 min Pause.
Nach 5 aufeinanderfolgenden Blöcken folgt eine längere Pause von mind. 20 min und max. 45 min.
Das wichtige bei dieser Technik ist, dass du dir bereits im Vorhinein Gedanken zu folgenden Fragen machen solltest,
- Welche Ziele verfolgst du für deine Arbeitsblöcke?
- Welche Aufgaben möchtest du erledigen?
- Welches Fach lernst du?
- Was möchtest du erreichen?
Innerhalb deiner Arbeitsphase solltest du so konzentriert wie möglich an der Aufgabe arbeiten – stelle dein Smartphone in den Flugmodus, begib dich an einen Ort, an dem du dich gut konzentrieren kannst, verschaffe dir Ruhe durch Ohrstöpsel oder Noise-Cancelling Kopfhörer und stelle deinen Timer auf genau 25 Minuten.
Es ist wichtig, dass du genau nach Ablauf der 25 Minuten Stift oder Tastatur auch wirklich aus den Händen lässt! Schreib keinen Satz mehr zu Ende, oder rechne noch irgendeine Aufgabe fertig - das mag ungewöhnlich klingen, aber soll dir dazu verhelfen, dass dein Gehirn sich möglichst intensiv in den 25 min. konzentrieren kann!
Intensiv solltest du dafür dann aber auch deine 5-minütigen Pausen gestalten! Versuche für dich die beste Methode zu finden, wie du möglichst schnell und effektiv zur Ruhe kommen kannst. Befasse dich möglichst nicht mit anderen Problemen oder Ablenkungen – auch Social Media, wie Facebook, Instagram, Youtube & Co. haben sich als unvorteilhaft herausgestellt!
Eine gängige Form, um Pausen möglichst effektiv für die Ruhe und Regeneration des Denkapparates zu nutzen, sind kurze Spaziergänge, wenn möglich an der frischen Luft, mit entspannender Musik über Kopfhörern!
Die Alpen-Methode
Eine weitere effektive Lernstrategie stellt die Alpen-Methode dar. Sie funktioniert folgendermaßen:
A = Aufgaben notieren
- Notiere dir ganz genau welche Aufgaben du heute erledigen möchtest!
L = Länge abschätzen
- Notiere dir hinter jeder Aufgabe die geschätzte Zeit, die du dafür benötigen wirst. Versuche dich dabei nicht zu überschätzen!
P = Pufferzeiten beachten
- eben noch angesprochen, aber nicht zu unterschätzen! Plane dir Pufferzeiten ein, es kann immer mal sein, dass etwas schief geht oder länger dauert - mit dem richtigen Puffer wird dein Plan nicht durchkreuzt!
E = Entscheidungen treffen
- Es ist wichtig, dass du für den maximalen Erfolg die richtigen Entscheidungen triffst. Dazu gehört es Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit zu priorisieren und wenn möglich unwichtige Aufgaben zur Seite zu schieben.
N = Nachkontrolle am Abend
- Nachkontrolle ist wichtig! Hierbei ist aber nicht die Kontrolle deiner Aufgaben gemeint, sondern dein Zeitmanagement des Tages. Hat alles geklappt? Wo lagen Defizite? Wie kannst du den nächsten Tag noch besser angehen?
Das Eisenhower-Prinzip
Die Grundidee des Eisenhower-Prinzips ist eine gezielte Kategorisierung von Aufgaben. Durch die Einteilung in vier Kategorien soll es einfacher werden zu entscheiden, womit man sich als nächstes beschäftigt. Die Einteilung erfolgt anhand von zwei Parametern: Die Wichtigkeit einer Aufgabe und die Dringlichkeit: Eine Aufgabe gilt dann als wichtig, wenn Sie der Zielerreichung dient, tut sie das nicht gilt sie als unwichtig.
Eine Aufgabe ist dringlich, wenn Sie an einem bestimmten Termin in der nahen Zukunft ihren Sinn verliert, ist es dagegen egal, wann du die Aufgabe erledigst, ist sie nicht dringlich.
Teilt man diese Parameter in zwei Achsen auf, so, kann man Aufgaben in vier Quadranten einteilen:
Wichtig und dringend zu erledigen (A-Aufgaben)
wichtig, aber nicht dringend (B-Aufgaben)
nicht wichtig, aber dringend (C-Aufgaben)
weder wichtig noch dringend (D-Aufgaben)
Anhand dieser Aufteilung wisst ihr, welche Aufgaben ihr nicht sofort erledigen müsst und welche ihr lieber sofort erledigen solltet.
Es gibt noch zahlreiche weitere Strategien, mit der du dein Zeitmanagement effektiv gestalten kannst. Jede hat ihre Daseinsberechtigung, denn jedes Lernen ist subjektiv und sehr individuell. Warum also nicht einfach mal ausprobieren und schauen, was für dich am besten passt! Schreib uns deine Erfahrungen gerne über die Sozialen Medien oder Mail zukommen!
Bildungstrichter
Bildungstrichter
Habt ihr schon einmal vom Bildungstrichter gehört? Wenn nicht, dann bleib dran und informiere dich über Bildungsungerechtigkeit in Deutschland.
Der sogenannte Bildungstrichter ist eine beliebte Darstellungsform, um auf Ungleichheiten im deutschen Bildungssystem aufmerksam zu machen. Er zeigt anschaulich, wie viele Kinder in Deutschland welchen Bildungsabschluss erreichen - je nachdem, ob sie in akademischen oder nicht-akademischen Haushalten aufgewachsen sind.
Von 200 Kindern, davon je 100 pro Haushaltsform, schaffen zwar alle die 4. Klasse. Aber wie viele davon kommen eigentlich durch das Abi und dürfen studieren? Hier sieht es besonders für die Nicht-Akademiker*innen-Kinder ziemlich schlecht aus. Gerade einmal 27 % von ihnen erreichen dieses wichtige Ziel. Demgegenüber sind es 79 % der Kinder mit akademischem Hintergrund. Schaut man auf den Bachelorabschluss, steht es 64 zu 20, ebenfalls für die Akademiker*innen-Kinder. Ganz ähnlich sieht es beim Masterabschluss aus, den 43 von ihnen erlangen, während es bei den Nicht-Akademiker*innen-Kindern nur 11 sind. Auch promovieren werden von 100 Kindern aus nicht-akademischen Familien nur zwei. Und das im Jahr 2022!
Das erreicht man vor allem durch eine gezielte Förderung der Familien, und das nicht erst im Erwachsenenalter. So setzen wir von Lern-Fair bereits bei den Jüngsten an, von der ersten bis zur letzten Schulklasse. Durch unsere Online-Lernunterstützung möchten wir einen Beitrag dazu leisten, dass alle Kinder die Chance auf ein Studium bekommen - und somit bald selbst als “Nachhilfelehrer*innen” aktiv werden können. Schau doch mal bei Lern-Fair Now vorbei und werde noch heute Chancengeber:in!

Quelle: https://www.tu-braunschweig.de/koordinierungsstellediversity/fokus2022/konzept
Wir haben den Engagementpreis gewonnen!
Wir haben den Engagementpreis gewonnen!
Lern-Fair hat den Sonderpreis beim deutschen Engagementpreis gewonnen! Warum das eine riesige Ehre für uns ist und was die Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht damit zu tun hat, erfahrt ihr in einem spannenden Interview mit einem der Gründer, Lukas Pin, der den Preis für Lern-Fair entgegengenommen hat.
Bei dem deutschen Engagementpreis handelt es sich um einen besonderen Preis für ehrenamtliches Engagement. Es werden engagierte Menschen, Initiativen, Unternehmen sowie öffentliche Verwaltungen in fünf Kategorien mit jeweils 5000€ gewürdigt. Bei den Kategorien handelt es sich um:
- Chancen schaffen
- Leben bewahren
- Generationen verbinden
- Grenzen überwinden
- Demokratie stärken
Die diesjährige Preisverleihung fand am 02.12.2021 in Berlin statt. Gewinner:innen des diesjährigen Engagement-Preis für die fünf oben genannten Kategorien waren der Verein „Zivilcourage für ALLE e.V.“, „Future of Ghana Germany e. V.“, der Förderverein „Romanusbad Siebenlehn e. V.“, „Breathe in Break out“, „AMSOC e. V. – Patenschaften für Kinder psychisch erkrankter Eltern“. Außerdem wurde „Expedition Grundeinkommen e. V.“ als Publikumspreis mit 10.000 € dotiert.
Lukas, am Donnerstag hast du stellvertretend für Lern-Fair den diesjährigen Engagement-Preis 2021 entgegengenommen. Wusstet ihr schon bei der Bewerbung, dass es diesen Sonderpreis geben wird?
Nein, das kam sehr überraschend für uns. Als wir damals die Bewerbung geschrieben haben, habe ich mir schon gedacht, dass es Wahnsinn wäre, wenn wir den Preis gewinnen würden, weil oft langjähriges Engagement ausgezeichnet wird und wir ja doch relativ jung sind. Mit dem Sonderpreis haben wir nicht gerechnet und freuen uns deswegen umso mehr, dass wir in dieser Sonderkategorie den Preis gewonnen haben.
Wie war denn die Reaktion im Team, als ihr davon erfahren habt?
Es haben sich alle wahnsinnig gefreut. Uns ist allen bewusst, dass es ein ganz besonderer Preis und es eine große Ehre ist, als so junge Initiative ausgezeichnet zu werden. Verknüpft natürlich mit der Hoffnung, dass es nochmal mediale Aufmerksamkeit gibt und Studierende auf die Plattform bringt.
Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Christine Lambrecht hat in einer rührenden Laudatio Lern-Fair gelobt. Um sie kurz zu zitieren:
Daher wollen wir mit dem deutschen Engagementpreis in diesem Jahr ein ganz besonderes Zeichen setzen. indem wir Engagement auszeichnen, das gezielt Familien, Schülerinnen und Schüler in der Corona-Pandemie in den Blick genommen und unterstützt hat. Stellvertretend für die vielen großartigen Initiativen haben wir für den diesjährigen Sonderpreis das Projekt Lern-Fair ausgewählt. […] Damit sorgt Lern-Fair für mehr Austausch, Spaß und Erfolg beim Lernen und es trägt zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit in unserem Land bei. Lieber Herr Pin, liebes Team von Lern-Fair, Sie haben in kürzester Zeit ein großartiges Projekt auf die Beine gestellt - ein Projekt, mit dem sie zahlreichen Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern zur Seite standen und stehen und deshalb sage ich von Herzen: Vielen Dank für Ihren Einsatz und herzlichen Glückwunsch zu dem diesjährigen Sonderpreis.
Wusstest du schon davor, dass eine solche Laudatio auf euch zukommen wird?
Wir wussten nicht, von wem die Laudatio gehalten werden würde. Das war vorher nicht bekannt. Von dem her war es ganz besonders überraschend für uns, als die Bundesministerin Christine Lamprecht persönlich das Wort an uns richtete. Sie hat eine wirklich sehr schöne und rührende Rede gehalten und sich dabei viel Zeit für uns genommen. Das ehrt und motiviert uns natürlich ganz besonders.
Wie war es dann für ich schlussendlich auf der Bühne zu stehen?
Es war auf jeden Fall aufregend da oben zu stehen! Das deutsche Theater Berlin ist erstens eine beeindruckende Kulisse und zweitens ist der deutsche Engagementpreis einfach ein riesengroßer Preis für uns. Außerdem waren wir erst an vierter Stelle dran und wenn man so viele andere, großartige Initiativen bei der Preisüberreichung sieht, wird man schon ein wenig nervös.
Was nimmst du mit für das Team?
Nach der Preisverleihung ist ja auch immer Zeit und Raum für Vernetzung und man tritt mit anderen spannenden Leuten in Kontakt. Es ist immer sehr motivierend von anderen Ideen zu hören und sich so inspirieren zu lassen. Und diesen Input und natürlich auch die Freude über den Preis nehme ich mit und versuche das ganze Team mit meiner Euphorie anzustecken, sofern das der Preis noch nicht getan hat.
Unter diesem Link, kannst du noch weitere Informationen zu der Preisverleihung nachlesen und den Live-Mitschnitt anschauen!
https://www.deutscher-engagementpreis.de/preisverleihung2021/
Einblicke aus der Fokuswoche Kommunikation
Einblicke aus der Fokuswoche Kommunikation
Vom 27.06-01.07.2022 fand auf unserer Plattform eine “Fokuswoche” zum Thema Kommunikation statt. An fünf Thementagen konnten Schüler:innen in digitalen Gruppenangeboten verschiedene Aspekte der Kommunikation erleben, viel lernen und dabei eine Menge Spaß haben.
Die Fokuswoche Kommunikation
Im Rahmen von Lern-Fair Fokus bieten wir mehrmals im Jahr digitale Fokuswochen für Schüler:innen aller Klassenstufen an. Während der Woche wird ein bestimmtes Thema in den Fokus genommen. Hier findest du die Themen der nächsten Projektwochen.
“So vielfältig wie das Thema Kommunikation war auch die vergangene Fokuswoche”, sagt Theresa Schlosser aus dem Team Lern-Fair Fokus. “Gemeinsam mit unseren Kooperationspartner:innen konnten wir insgesamt 17 bunte Kurse rund um das Thema Kommunikation anbieten. Über 400 Plätze für Schüler:innen konnten so geschaffen werden.“
Die Themen der Woche
Am Montag ging es um digitale Kommunikation und den Umgang mit Social Media. Gemeinsam wurde ein eigener Radiobeitrag erstellt, und sich über das Aufwachsen mit den sozialen Medien ausgetauscht.
Der Schwerpunkt am Dienstag lag bei verbaler und nonverbaler Kommunikation. In diesem Rahmen wurden Kurse zur gewaltfreien Kommunikation, zu dem Unterschied zwischen Umgangs- und Standardsprache, dem Lesen von Körpersprache und dem Ausdrücken von Gefühlen angeboten.
Der Mittwoch lag ganz im Motto (Fremd)sprachen. In einem Crashkurs zur Gebärdensprache konnten die Teilnehmenden das Fingeralphabet lernen. Auch in Kursen zu Koreanisch, Spanisch und Französisch wurden Sprachen und Kulturen erlebt.
Am Donnerstag und Freitag ging es um schriftliche und künstlerische Kommunikation. An diesen beiden Tagen ging es um Kommasetzung und Satzbau, aber auch Songwriting, Kreativitätstechniken und kreatives Schreiben.
Du willst mitmachen?
Die Themen klingen interessant für dich und du wärst gerne bei einem oder mehreren der Kurse dabei gewesen? Schau auf der Seite von Lern-Fair Fokus vorbei und merke dir schon jetzt die Themen und Daten der nächsten Fokuswochen vor, um keine der spannenden Wochen mehr zu verpassen!
Einblick in den Kreatives Schreiben-Kurs
Im Kurs zum kreativen Schreiben konnten die Teilnehmer:innen erleben, dass jede:r Poet:in sein kann und schrieben eigene Gedichte. Die Sprachvielfalt der Werke war bemerkenswert, die Schüler:innen kreierten nicht nur auf Deutsch Poesie, sondern auch auf Englisch, Französisch, Türkisch und Ungarisch.
Hier findest du einen exklusiven Einblick in die Werke aus einer Stunde Workshopzeit von zwei der Teilnehmer:innen.
Traumschneeflocke
eiskalt wunderschön
tanzen, schweben, zudecken
die Welt im Tiefschlaf
Schneeflockentraum
Neige
froid, magnifique
danser, planer, couvrir
le monde en nuit
reve
~ Finja L. (11.Klasse)*
Als die Tür ins Schloss fiel
Konnte sich erst niemand rühren
Eine Momentaufnahme, eingefroren, versteinert
Und eine hübsche Stille lag auf ihnen
Doch nach der Ruhe kommt der Sturm
Urplötzlich brach er los unter ihnen
Gläser klirrten, Stühle kippten, Vasen fielen, Besteck flog
Den feinen Damen um die glänzenden Kleider
Und wer nicht rannte, schrie immerhin
Dort mitten in der Panik lag er
Ein leises Lächeln lag auf seinen Lippen
Im Tiefschlaf
~ Finja L. (11. Klasse)*
Suddenly the door closed and I was stuck in this dark room with the moon shining through the windows. The floor creaks as I walk and a shiver is running down my spine. “Why am I even here?” A cold breeze makes the curtains move and I’m rubbing my hands when the moonlight hits a piano. I was awestruck by this old, aethereal piano just standing there with earth and flowers as well as sticks and stones filling up its inside. You would think it can’t be played, its useless even… but something about it pulled me in and slowly I put a finger on the tile. A clear sound fills the room as the wind sings with it and all of my anxiety from before is gone. My shoulders relax and all I can think about is playing this piano. When I started, I noticed that I don’t have to think about what to play, its as if the music flows through me and leads my hands. The music reaches my heart and my emotions finally have room and everything I’ve supressed till now comes welling up. All that sadness, all that stress and even the anger and anxiety comes forth. It feels like I’m burning from the inside from all those unshed tears but this beautiful melody just… This music heals me from the inside out while the moon is shining on me and the stars are my listeners.
~ Kira K. (11.Klasse)*
Mond
hell, allein
begleiten, scheinen, schützen
für immer ein Freund
Selenophile
~ Kira K. (11.Klasse)*
* Alle Werke wurden mit dem Einverständnis des:r Schüler:in veröffentlicht.
Wie der Corona School e.V. entstand
Wie der Corona School e.V. entstand
Wie reagieren in Zeiten von Krisen? Diese Frage stellten sich auch mehrere junge Studierende und kamen auf die Idee Schüler:innen mit ehrenamtlichen Studierenden zu vernetzen für eine kostenfreie und digitale Lernunterstützung. Schnell wurde aus der Idee eine digitale Plattform, die schon nach wenigen Wochen mehrere Tausende Registrierungen vermerkte und erfolgreich passende Lernpaare zusammenbrachte. Ein gutes Jahr nach der Vereinsgründung im Mai 2020 macht sich die Mühe, die hinter dem Projekt steckt, immer noch bemerkbar: Über 30.000 Registrierungen und über 200 Ehrenamtliche, die stets an der Weiterentwicklung des Vereins arbeiten. Ein Überblick über die Entstehung des Corona School e.V.:
Homeschooling, Präsenzunterricht, Wechselmodell: die Covid-Pandemie stellt insbesondere Schüler:innen vor eine besondere Herausforderung. Am 13. März 2020 entschlossen sich alle Bundesländer dazu, die Schulen vorübergehend zu schließen, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Es fing eine Zeit an, in der sich nicht nur Lehrer:innen und Schulen von einem auf den anderen Tag auf digitalen Unterricht einstellen mussten, sondern auch eine Zeit, in der Schüler:innen teilweise komplett auf sich alleine gestellt waren und den Schulunterricht sich nun selber aneignen mussten.
Wissen statt Viren austauschen
Ein Team von jungen, engagierten Studierenden sah die Notlage und entschloss sich gemeinsam eine Plattform aufzubauen, die Schüler:innen mit Studierenden für eine kostenfreie und digitale Lernunterstützung mit Hilfe eines eigens geschriebenen Algorithmus miteinander verbindet. Verschiedene Fachschaften und Schulen wurden angeschrieben und auf das Angebot aufmerksam gemacht bzw. nach Hilfe gefragt. Schon am nächsten Tag kam es zu überraschend hoher Resonanz sowohl von Seiten der Schüler:innen als auch von Studierenden. Die Organisation entwickelte sich schnell zu einem strukturierten Team um die steigenden Registrierungszahlen, sowie die Website zu managen. Schon nach nur wenigen Wochen verzeichnet die Website über tausende Registrierungen und konnte über 1000 Lernpaare erfolgreich auf diese Art und Weise matchen.
Die Grundidee
Sowohl Schüler:innen als auch Studierende registrieren sich mit ihrem Namen und einer E-Mail Adresse auf der Plattform. Zusätzlich werden dort die Fächer angegeben, in denen der:die Schüler:in Hilfe braucht bzw. in denen der:die Studierende Hilfe anbieten möchte. Diese Fächer müssen nicht zwangsläufig mit den eigenen Studienfächern übereinstimmen. Als nächstes werden die Studierenden zu einem persönlichen, digitalen Screening-Gespräch eingeladen. In diesen Gesprächen werden die Studierenden auf grundlegende fachliche wie pädagogische Fähigkeiten überprüft und mit den Werten wie Verhaltensrichtlinien der Corona School vertraut gemacht, um Missbrauch der Plattform auszuschließen. Anschließend werden mithilfe eines Matching-Algorithmus geeignete Lernpaare gebildet und beide Seiten über den:die gefundene:n Lernpartner:in informiert.